Die Spargelzeit ist da….!
Alle Jahre wieder…mal etwas früher, mal etwas später…von vielen (und auch von mir) inzwischen heiß ersehnt…ist sie nun endlich da, die Spargelzeit. Sie verkündet den Frühling, bringt die ersten richtig warmen Tage mit sich und gibt den ersten Geschmack auf den kommenden Sommer.
Von Kind an bin ich schon hautnah mit Spargel und dessen Anbau konfrontiert worden, da ich in der Nähe der badischen „Spargelmetropole Bruchsal“, (die übrigens auch an der badischen Spargelstraße liegt), aufgewachsen bin. In unserem Dorf war Spargel allgegenwärtig, es gab viele Spargelbauern die riesige Felder bewirtschafteten und auch so mancher Nachbar oder Bekannte, hatte noch irgendwo ein Äckerchen, auf dem er sich ein Zubrot verdiente.
Es gab tatsächlich einige „Exemplare“, die ihren kompletten Jahresurlaub opferten, um jeden Morgen und am Abend gleich wieder, in gebückter Haltung schwitzend auf dem Acker Spargel zu stechen. Danach musste das weiße Gold dann noch gewaschen und sortiert werden, um es dann ganz frisch beim Spargelmarkt abzuliefern. Dann gab es wieder andere, die in aller Herrgottsfrühe aufstanden, um vor der Arbeit den Spargel zu stechen, dann ins Büro zu flitzen und danach wieder ran mussten. Und das die ganze lange Saison hindurch.
Das ein oder andere mal bin ich als Kind freiwillig bei Bekannten mit zum Spargel stechen gegangen. Für einen Abend war das ja mal spannend, man konnte in der Erde auf den Deichen nach den verräterischen Rissen in der trockenen Erde Ausschau halten und war stolz, wenn man ein besonders schönes Exemplar entdeckt und abgestochen hatte. Dann das Loch mit der Kelle wieder zuschaufeln und weiter entlang an den endlosen Deichen.
Zum Glück hatten meine Eltern keine Ambitionen Spargel anzubauen, aber ganz gefeit waren wir in einem Jahr leider doch nicht vor der Schufterei. Kurzfristig hatten Freunde meine Eltern darum gebeten, doch einen ihrer schon vorbereiteten Spargeläcker für eine Saison zu übernehmen. Nein sagen, war in diesem Fall nicht die Stärke meiner Eltern und ehe ich mich versah, stand auch ich in der schönsten Zeit des Jahres, am Anfang einer nicht enden wollenden Spargelreihe mit noch leerem Korb und konnte mein Pech kaum fassen.
Das hat mir den Appetit auf Spargel aber nicht verdorben, ganz im Gegenteil und geschadet hat es mir ja auch nicht. Ich weiß die leckeren Stangen dadurch noch mehr zu schätzen, da ich selbst erfahren habe wieviel Mühe dahinter steckt, sie auf den Teller zu bringen.
Der Vorteil in einer Spargelregion zu wohnen, war natürlich der gelegentliche Überfluss an dem königlichen Gemüse, der besonders an den warmen Tagen in der Saison herrschte. Da hingen am Gartenzaun tütenweise Bruchspargel als kleine Aufmerksamkeit vom diesem oder jenem Bekannten, den diese nicht verkaufen konnten und der daher selbst verzehrt werden musste. Ich kann mich an Wochen erinnern, an denen es gefühlt jeden Tag Spargel gab und die Gefriertruhe war noch randvoll damit.
Die klassischen Gerichte bei uns zu Hause waren Spargelragout in Hollandaise Soße mit diversen Fleischbeilagen, Spargelsuppe oder Spargelsalat. Dann gab es noch das in reichlich Butter gebräunte Paniermehl mit etwas Salz gewürzt, das über den puren Spargel gegeben wurde. Ganz einfach und himmlisch lecker.
Meine Leibspeise waren aber (und sind es noch heute in der glutenfreien Variante), Pfannkuchen mit gekochtem Schinken darin eingerollt und dazu Spargelragout in Sauce Hollandaise mit frischem Schnittlauch oder Bärlauch bestreut. Das Rezept dazu gibt es bald auch hier zu finden.
Spargel Sauerampfer Suppe mit Lachs – Vorspeise zum Frühlingsmenü
Für das heutige Rezept aber, wollte ich unbedingt einmal meinen Sauerampfer aus dem eigenen Garten in Kombination mit Spargel verwenden.
Da kam mir die Idee zu dieser leichten Frühlingssuppe mit Buttermilch, die ich euch als Vorspeise für 4 Personen zu meinem Frühlingsmenü an Herz legen möchte. Auch als leichte Haupt-Mahlzeit für zwei Personen ist das Rezept wunderbar geeignet. Natürlich ist die Suppe glutenfrei, laktosefrei, fructosearm und tatsächlich auch noch low-carb.
Als Hauptspeise zu meinem Frühlingsmenü empfehle ich euch das glutenfreie Hühnchen aus dem Ofen mit Zitronen und Gemüse. Hier der Link zum Hauptgang.
Das wunderbare Dessert, frei von Gluten und Laktose, zum Menü folgt noch diese Woche…ihr dürft gespannt sein! Und hier ist es auch schon…das leckere -Rhabarber Baiser Joghurt Creme- Dessert. Link zum Dessert
Mein Sauerampfer, einmal vor Jahren im Garten gepflanzt, ist eine sehr dankbare und bescheidene Pflanze. Er wächst und wächst unaufhörlich, bis in den Herbst hinein. Leider nutze ich ihn viel zu selten. Das soll heute anders werden. Wenn ihr keinen Sauerampfer mögt oder besorgen könnt, passt auch Rucola oder Kerbel sehr gut. Dazu harmoniert der feine Lachs, der in der Suppe langsam und schonend gar zieht, auch einfach wunderbar.
Ansonsten benötigt man nicht viel für die Suppe: Spargel natürlich, Lachsfilet, Buttermilch, Gemüsebrühe und ein paar Gewürze. Ruck-Zuck gemacht und sehr fein im Geschmack.
Hier kommt das Rezept für die leichte Vorspeise zum Frühlingsmenü!
Spargel Sauerampfer Suppe mit Lachs
Für 4 Personen als Vorspeise
Für 2 Personen als Hauptgang
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Kochzeit Spargel: 10 Minuten
Kochzeit Suppe: 20 Minuten
Zutaten:
- 500 g weißer Spargel geschält
- 1 großer Bund Sauerampfer (als Alternative Kerbel oder Rucola)
- 2 Lachsfilets ohne Haut
- 2 EL Rapsöl
- ½ Schalotte
- 1 Knoblauchzehe
- 1 1/2 TL brauner Zucker
- 1 Liter Gemüsebrühe oder Fond
- ½ Liter Buttermilch laktosefrei
- Salz und Pfeffer aus der Mühle
- 4 EL Schmand laktosefrei zur Deko
Zubereitung:
- Den Spargel in nicht zu große Stücke schneiden. In einem Topf Wasser mit etwas Salz, einer Prise Zucker und einem Spritzer Zitronensaft aufkochen. Den Spargel für ca. 10 Minuten abgedeckt darin gar ziehen lassen. Magst du den Spargel lieber weicher oder bei sehr dicken Stangen, dann die Kochzeit verlängern. Die Spitzen kannst du etwas später rein geben, sie brauchen nicht so lange. Das Spargelwasser am Ende nicht wegkippen, sondern gleich die Brühe damit ansetzen, das gibt einen schönen intensiven Spargelgeschmack.
- Den Knoblauch und die Schalotte würfeln und in einem großen Topf im Öl bei geringer Hitze glasig schmoren, nicht braun werden lassen. Den braunen Zucker darüber geben und leicht karamellisieren lassen. Mit der Brühe aufgießen und erhitzen, nicht kochen. Nun etwas von der Brühe abnehmen (ca. 150 ml), in ein separates Gefäß geben und die Buttermilch mit dem Pürierstab unter die Brühe mixen. Alles zur restlichen Brühe zurück in den Topf geben. Dieser Schritt ist notwendig, da die Buttermilch leicht ausflockt. Den Sauerampfer in grobe Stücke schneiden (ein paar Stücke als Deko zur Seite legen) und die Hälfte des vorgekochten Spargels (nicht die Spitzen, die sollen mit als Einlage in die Suppe) in den Topf zur Buttermilch-Brühe hinzu geben. Alles sehr fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.
- Dann den Lachs in nicht zu kleine Würfel schneiden und ebenfalls mit Salz und Pfeffer würzen. In die Suppe einlegen und 15 Minuten bei geringer Hitze gar ziehen lassen, nicht kochen. 5 Minuten vor Ende der Garzeit den restlichen Spargel dazu geben.
- Die Suppe in tiefe Teller oder Schalen schöpfen, einen Klecks Schmand in die Mitte geben und mit geschnittenem Sauerampfer dekorieren.
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