Glutenfreie Nudeln mit Salbei-Kürbissauce und Ziegenkäse
Jetzt liegt er schon seit Wochen in der Küche auf der Fensterbank, in keinem Jahr kann ich auf dem Markt daran vorbei gehen, er leuchtet in Orange und täglich stelle ich mir die Frage – wie soll ich ihn zubereiten? „Er“ ist in diesem Fall ein Kürbis, genauer gesagt ein Hokkaido-Kürbis. Und heute ging es ihm „an den Kragen“!
Richtig – das ist kein Hokkaido – aber eine Bischofsmütze und meiner Meinung nach für Foodfotografen ein sehr dankbares Motiv. Ich liebe es im Herbst Kürbisse zu fotografieren, daher gibt es in diesem Beitrag zusätzlich zu den Rezeptfotos, zuerst noch ein paar Aufnahmen davon zu sehen. Wie ihr unschwer erkennen könnt, übe ich mich gerade in der Darkmood-Fotografie und bin sehr happy mit den ersten Ergebnissen.
Für eine herbstliches Stillleben-Ambiente habe ich den Kürbissen Blätter, Beeren und Gräser an die Seite gestellt…es gibt momentan im Wald soviel Dekoratives zu entdecken. Ich komme immer mit einem ganzen Arm voller Fundstücke zurück, wenn ich mit Momo (unserer Hündin) durch den herbstlich gefärbten Wald spaziere.
Die Frage die aber blieb: Was koche ich jetzt Schönes aus meinem Hokkaidokürbis? Um die Bischofsmütze musste ich mir keine Gedanken mehr machen, diese war leider inzwischen faulig geworden.
Die „üblichen Verdächtigen“ – wie Kürbissuppe oder gefüllter Kürbis – waren mir, obwohl sehr schmackhaft, dann doch zu langweilig. Da ich Nudeln selbst nicht so gerne esse, war ich erstaunt über meine Eingebung, eine Kürbissauce zu Nudeln auszuprobieren.
Glutenfreie Nudeln mit Salbei-Kürbissauce und Ziegenkäse
Die Kürbissauce…
…gesagt, getan und schon stand ich mit einem großen Messer bewaffnet in der Küche und „hieb“ meinen Hokkaiodokürbis in 4 Hälften. So lassen sich dann die Innereien wunderbar mit einem stabilen Löffel heraus pulen, die Schale darf dran bleiben.
Wenn ich Kürbis zubereite nutze ich dafür gerne den Backofen, das ist sehr unkompliziert und lecker. Dazu schneide ich schmale Schnitze aus dem Kürbis, lege sie in eine große Schüssel und gebe Olivenöl, Kräuter, Knoblauch und Gewürze dazu. Dann einmal alles mit der Hand gut durchmischen, dicht an dicht auf ein Blech legen und im vorgeheizten Ofen bei 200°C in 30 Minuten weich backen. Falls ihr ab hier keine Lust mehr habt weiter zu kochen…die Kürbis-Schnitze schmecken jetzt schon total aromatisch und lecker.
Die Hälfte der Schnitze habe ich dann mit Sahne fein püriert, den Rest als Einlage für die Sauce in kleine Würfel zerzupft. Zum weiteren Verdünnen der Kürbis-Sahne-Sauce, falls notwendig, eignet sich weitere Sahne, Fond oder Gemüsebrühe, ganz nach eurer Vorliebe. Nun habe ich die Sauce noch mit Salz, Pfeffer und etwas Chili abgeschmeckt. Die leichte Schärfe ist notwendig, da der Hokkaido eher leicht süßlich daherkommt. Curry funktioniert übrigens auch wunderbar dazu.
Um die Sauce etwas raffinierter zu gestalten, habe ich noch einen Teil des Ziegenkäses mit hinein püriert. Wer keinen Ziegenkäse mag, nimmt einfach frisch geriebenen Pecorino. Salbei ergänzt den Geschmack sehr gut, kann aber natürlich durch Rosmarin oder auch Thymian ausgetauscht werden.
Die Nudeln…
…wenn ich Nudeln esse, fällt meine Wahl meist auf Bandnudeln und so war auch heute der Plan…Glutenfreie Bandnudeln mit Kürbissauce. Leider gibt es diese in keinem Laden bei uns in Walldorf zu kaufen, wie ich nach einem nervigen Marathon durch alle Geschäfte feststellen musste. Man hat sich scheinbar abgesprochen und bietet überall nur glutenfreie Spaghetti und Penne an.
Das ist leider manchmal etwas nervig an der glutenfreien Ernährung, dass man „1000“ Geschäfte abklappern muss, bis man alles gefunden hat was man sucht…oder zumindest eine Alternative auftreibt. Wie ihr unschwer erkennen könnt, sind es dann schließlich Penne geworden. Auch nicht schlecht, oder?
Jetzt aber zum vegetarischen Rezept für 4 Personen…
Glutenfreie Nudeln mit Salbei-Kürbissauce und Ziegenkäse
Anmerkungen
Zubereitungszeit: 1 h
Backzeit: 30 Minuten
Zutaten
- 1 Hokkaidokürbis (oder Butternut) von ca. 1 kg Gewicht
- 4 EL Olivenöl
- 1 Knoblauchzehe fein gewürfelt
- 1/2 -1 TL Meersalz
- 1 Handvoll Salbeiblätter (Alternative: Thymian, Rosmarin) und etwas für die Deko
- 4 kleine Ziegenkäsetaler
- 200 ml Sahne laktosefrei
- Gemüsebrühe oder Fond zum Verdünnen falls notwendig
- 1 TL Zitronensaft
- 1 Chilischote oder Chiligewürz, Cayennepfeffer oder Curry
- 1 Prise Zimt
- Pfeffer aus der Mühle
- 400 g Penne oder andere glutenfrei Pasta (Menge an Appetit anpassen)
- Für die nicht-vegetarische Variante: Optional roher Schinken in Scheiben oder gewürfelt
Anleitung
- Den Ofen auf 190°C Umluft vorheizen
- Den Kürbis waschen, vierteln und die Kerne mit einem Löffel herausnehmen. Die Viertel in schmale Schnitze schneiden.
- Olivenöl mit Knoblauch und Salz mischen. Die Kräuter hacken und dazu geben. Die Kürbisschnitze mit der Würzmischung in eine große Schüssel geben und vermengen, bis der Kürbis gut mit Öl überzogen ist. Nun legst du ein Backblech mit Backpapier aus und die Schnitze dicht an dicht auf das Blech. Ab damit für 30 Minuten in den Ofen, bis der Kürbis schön weich geworden ist.
- Am Ende der Garzeit schon einmal die Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten.
- Die Hälfte des gebackenen Kürbis mit der Sahne und einem Ziegenkäsetaler, den du vorher grob gewürfelt hast, zu einer Sauce pürieren. Zitronensaft zugeben. Mit Salz, Pfeffer, Zimt und Chili (oder den anderen Gewürzen) würzig abschmecken. Falls die Sauce zu dick ist mit Gemüsebrühe oder Fond verdünnen. Die fertige Sauce einmal kurz aufkochen lassen.
- Denn restlichen Ziegenkäse und die Kürbisschnitze in kleine Stücke zupfen oder schneiden.
- Jetzt geht es schon ans Anrichten. Die Nudeln in tiefe, vorgewärmte Teller geben, Sauce darüber verteilen. Mit Kürbiswürfeln, Ziegenkäse und restlichen Kräutern bestreuen und servieren!
- Tipp: Wer es etwas deftiger und nicht vegetarisch mag, gibt noch rohen Schinken mit in die fertige Sauce. Guten Appetit!