Linzertorte – glutenfrei und laktosefrei
Oh mein Gott…schmeckt diese Torte himmlisch! Als Blogger ( = Mensch der einen Blog betreibt = ich) wird man ja gerne mal gefragt, was ist eigentlich dein Lieblings-Backrezept und dann stammle ich so Sachen wie …“Rotweinkuchen, nein Marmorkuchen, ach doch eher Sachertorte, ach nee die Erdbeertorte war auch super und ich mag ja so gerne…!“
Wie soll man sich bitte entscheiden, wenn man eigentlich soooo viele Kuchen toll findet.
Doch die Linzertorte vergesse ich in meiner Aufzählung meistens zu erwähnen, obwohl ich sie wirklich liebe und gerade in der kalten Jahreszeit, geht nichts über ein saftiges, würzig duftendes Stück von der Linzertorte.
Die Torte
Die Linzertorte ist nach der Stadt Linz benannt und zählt zu Österreichs berühmtesten Süßspeisen. Als Markenzeichen zählen das Gittermuster (bei mir heute nicht), die Konfitüre als Füllung und der nussig, würzige Teig.
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Ein Problem habe ich jedoch mit dieser „Torte“ die, so flach wie sie ist, eigentlich dem Namen Torte in meinen Augen nicht gerecht wird. Und genau hier liegt das „Problem“ mit uns beiden. Egal wie man die Stücke schneidet, sie sind irgendwie immer winzig klein, zumindest eben in der Höhe. Und das ist, wie im Beitrag über Marmorkuchen schon ausführlich analysiert, sehr hart für einen Kuchenliebhaber wie mich.
Ging man früher mal mit Mutti oder Omi in der Stadt ins Café und durfte sich einen Kuchen aussuchen, so hätte ich zwar sehr gerne ein Stück Linzertorte genommen, aber Vorsicht! Genau…die Stücke sind eben klein und so fiel in meiner „Gier“ die Wahl (fast) immer auf eine üppigeres Stück.
Genau so zu Hause…die LIEBE MUTTER stellte die Torte auf den Tisch, die man schon Tage zuvor ungeduldig im Keller in Folie verpackt stehen sah, aber noch nicht weich genug zum essen war. Welche Qual und dann war es tatsächlich endlich soweit, sie war durchgezogen, weich und „essreif“. Dann stürzten sich fünf Kuchenliebhaber ( 2x Eltern, 3x Kinder) gleichzeitig darauf und ehe man sich’s versah, war die ganze Torte vertilgt.
Es ist also nicht immer ein Vorteil Geschwister zu haben;-)) …Daher rate ich allen kinderreichen, kuchenbegeisterten Familien, backt doch besser gleich zwei davon!
Haltbarkeit
Das Schöne an der Linzertoret ist die Haltbarkeit…sie zählt zum Dauergebäck…das heißt je länger sie steht, umso besser wird sie. Klar das hat auch seine Grenzen, aber 2-3 Wochen kann sie in Folie verpackt gut im kühlen Keller gelagert werden.
Hinweis: Wenn ihr Marmelade mit hohem Fruchtanteil (70%) verwendet, ist etwas Vorsicht geboten. Diese kann leicht schimmeln, wie mir das gerade passiert ist. Daher in diesem Fall nicht länger als 1 Woche aufbewahren.
Komischerweise waren die Linzertorten früher immer total hart, wenn sie frisch gebacken waren. Ich muss mal meine Mutter fragen, warum das so war? Mein heutiges Rezept, kann man eigentlich gleich nach dem Abkühlen servieren, aber trotzdem empfehle ich euch die Torte ein bis zwei Tage vor dem Anschnitt zu backen. Dann haben die Aromen Zeit schön durchzuziehen und die Torte wird tatsächlich, auch von der Konsistenz her, immer mürber.
Gewürze
Was die Linzertorte – glutenfrei und laktosefrei, so passend zur kalten Jahreszeit macht, sind natürlich die edlen Gewürze, die das unvergleichliche Aroma geben. Zimt und Nelken gehören immer hinein (finde ich), aber mein Tipp: gebt unbedingt Lebkuchengeürz mit in den Teig. Das passt so wunderbar in die Vorweihnachtszeit (bei mir kommt es aber auch im Sommer mit rein!) und mit der winterlichen Deko, passt sie wunderbar auf jede weihnachtliche Kaffeetafel.
Die Optik
Da sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt und die Torte bekommt nach Lust und Laune jeweils eine andere Anmutung. Ich habe mich heute für große und kleine Sterne und für ein Rentier (oder ist das ein Hirsch???) in der Mitte entschieden, was mir richtig gut gefällt. Backt man Linzertorte außerhalb der Weihnachtszeit, rädelt man (so war es bei uns zu Hause) aus dem ausgerollten Teig schöne Streifen mit Zackenmuster und legt sie überkreuz. Im Frühling und Sommer macht sich ein Blütenmuster auf der Konfitüre sehr schön!
Konfitüre
Apropos Konfitüre, da sind wir bei einer weiteren wunderbaren Hauptzutat der Linzertorte angelangt. Eigentlich könnt ihr jede verwenden, die gerade bei euch im Regal steht. Aber aufgepasst, es gibt natürlich Geschmacksfavoriten…dazu gehört unbedingt Himbeer, Brombeer oder Johannisbeer-Konfitüre.
Puderzucker
Hier scheiden sich die Geister, soll die Torte bestaubt werden oder eher nicht? Ich bin für Puderzucker (…“schmeckt und sieht auch noch schöner aus“)…meine „bessere Hälfte“ ist gegen Puderzucker (…“das ist doch so süß“).
Also mach ich (wenn die Torte nur für uns ist) eine Hälfte mit und die andere ohne, man muss eben manchmal im Leben Kompromisse machen!
Hier kommt das Rezept:
Zubereitungszeit: 40 Minuten
Backzeit: 30 – 40 Minuten
Kühlzeit: mind. 1h
Ofentemperatur: 170°C Umluft
Tarteform 28 cm Ø (mit Hebeboden) Alternativ: Springform
Hinweis: Linzertorte sollte vor dem Verzehr 2-3 Tage stehen bleiben.
Linzertorte – glutenfrei und laktosefrei
Zutaten
- 200 g glutenfreie Mehlmischung (habe Bobs Red Mill 1 to 1 verwendet)
- 340 g Mandeln gemahlen
- 150 g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimt
- 1 Prise Nelkenpulver
- ¼ TL Lebkuchengewürz (optional)
- 220 g kalte Butter laktosefrei
- 1 Bio-Zitrone
- 3 Eigelb
- 350 g Konfitüre (Himbeere, Brombeere, Johannisbeere)
- Zum Bestreichen: 1 Eigelb, 1 TL Wasser oder Sahne
- Außerdem: Frischhaltefolie, Butter für die Form, Mehl zum Ausrollen, Ausstechformen
Anleitung
- Das Mehl mit den Mandeln, dem Puderzucker, dem Salz und den Gewürzen in einer Rührschüssel gut vermischen. Die Butter in Stückchen darauf verteilen. Die Schale der Zitrone fein abreiben und dazu geben. Mit den Knethaken in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührer (geht auch mit den Händen) zu einem krümeligen Teig verarbeiten.
- Die Eigelbe kurz mit einer Gabel verquirlen und zum Teig geben. Unterrühren bis sich alle Zutaten verbunden haben. Mit den Händen rasch zu einer Kugel formen und in Folie verpackt für mind. 1 Stunde kalt stellen. Der Teig lässt sich 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
- Die Tarteform mit Butter einfetten.
- Auf einer bemehlten Arbeitsfläche zwei Drittel des Teiges etwa 1 cm dick ausrollen. In die Tortenform geben, einen Rand mit formen. Den überstehenden Teig mit einem Messer am Rand entlang abschneiden. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen.
- Die Marmelade in ein Schüsselchen geben, glatt rühren und auf den Teigboden streichen.
- Den restlichen Teig ebenfalls ausrollen, aber etwas dünner als den Boden. Das Eigelb mit dem Wasser (oder der Sahne) verrühren und den Teig dünn damit bestreichen. Die Motive ausstechen und auf die Marmelade legen.
- Die Torte in den vorgeheizten Ofen geben und für 30 - 40 Minuten backen. Herausnehmen und ganz abkühlen lassen.
- In einem Kuchenbehälter oder in Folie gewickelt aufbewahren und vor dem Verzehr für 2 Tage durchziehen lassen. Hält sich 2-3 Wochen im kühlen Keller.
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