Und zum zweiten Mal hat es uns in das schöne Tannheimer Tal nach Tirol zum glutenfreien Winterurlaub verschlagen. Angelockt durch die vielen Meldungen von enormen Schneemengen, die in Bayern und Österreich leider auch zu teilweise chaotischen Verhältnissen geführt hatten, konnten wir der Versuchung, wenn die Lage sich beruhigt hat, mal richtig viel Schnee zu erleben, nicht widerstehen.
Anmerkung Autor: Alle Empfehlungen und Nicht-Empfehlungen in diesem Beitrag, basieren auf meinen eigenen unabhängigen Erfahrungen in Restaurants und Unterkünften.
Unsere Unterkunft – Winterurlaub glutenfrei

Käthe’s Lodge
Spontan fragte ich bei Katrin von Braitos Seaside Lodges an, ob das schöne Chalet „Käthe‘s Lodge“, das wir auch im letzen Jahr gemietet hatten, noch frei ist, und tatsächlich hatten wir Glück und konnten eine freie Woche ergattern.

Kaminfeuer Sonnenaufgang
Ein paar Tage später mussten nur noch die Koffer gepackt und der Hund ins Auto verfrachtet werden, und los ging es…schon 5 Stunden später kamen wir in einer wunderschönen, tief verschneiten Winterlandschaft bei strahlendem Sonnenschein an. Super!
Käthes Lodge – Neu! Glutenfreier Brötchenservice
Unsere tolle Selbstversorger-Unterkunft hatte ich euch ja schon im letzen Jahr ausführlich vorgestellt, hier der Link zum Beitrag Braitos Seaside Lodges . Neu in diesem Jahr war der glutenfreie Brot- und Brötchenservice, den ich sehr genossen habe. Bitte bei einer Buchung mit angeben!
Im Resch&Frisch Öfchen, das nun zur Küchenausstattung gehört, sind die gelieferten glutenfreien Brötchen in 12 Minuten herrlich kross gebacken. Sie haben mir zum Frühstück und als Wanderproviant sehr gut geschmeckt. Es gab eine helle Brötchen-Variante und eine dunkle mit Körnern. Damit etwas mehr Abwechslung auf den Tisch kommt, bietet Katrin zusätzlich noch ein schmackhaftes glutenfreies Brot von der Bäckerei Schubert an. Dieses lag bei unserer Ankunft schon bereit und ich muss sagen, mit den Karottenstückchen und den Körnern drin…wirklich sehr gut. Im Kühlschrank gelagert war es auch nach 3 Tagen noch lecker.
Donnerstags wird auf Bestellung neues Brot geliefert… ich habe kurz vor der Abreise noch ein Sorte mit Buchweizen bekommen und mit nach Hause genommen…und den Rest, der sehr frischen Eier von Katrins eigenen glücklichen Hühnern. Zu meiner freudigen Überraschung lag auch noch eine Packung glutenfreier, veganer Schokokekse mit im Körbchen vor der Tür…Hmmhh!
…und zu Momos Freude noch ein paar Hunde-Leckerli!!!
So macht der glutenfreie Urlaub gleich doppelt Spaß…danke Katrin für deine Aufmerksamkeit und Fürsorge!

Vollmond über den Bergen zur blauen Stunde – Blick aus Käthe’s Lodge
Aber…es kann auch leider ganz anders laufen!? Wo Freud ist, ist auch Leid!
Für den ersten Abend hatten wir uns vorgenommen, gemütlich essen zu gehen. Daher sind wir während des ersten Schnee-Spazierganges am Ankunftstag, gleich am naheliegenden Hotel Tyrol vorbei gegangen, um einen Tisch zu reservieren.
Über das Tyrol habe ich letztes Jahr berichtet, da man hier tatsächlich glutenfreie panierte Schnitzel, Kaiserschmarrn und auch andere Speisen auf der Karte stehen. Leider waren wir in diesem Jahr nicht sehr angetan vom Service im Tyrol. Eine genervte, unfreundliche Bedienung, die ich auf eine Reservierung für 20.00 Uhr angesprochen hatte, sagte mir… „dass es nur Tische für 18 Uhr und 18.30 Uhr gäbe. Danach bleibt die Küche kalt…so sei die Anweisung der Hotelchefin“.
O.k. alles klar, dann eben nicht! Es gibt ja noch genug andere Restaurants in der Gegend, die echten Service bieten…dachten wir!
„Glutenfreier Reinfall“ im Restaurant Wirtshaus Hotel Engel
Aber leider folgte schon beim nächsten Versuch, an diesem Abend ein schönes Essen zu genießen, der größte „Reinfall“ den ich, in meinen nun schon fünf glutenfreien Jahren, erlebt habe. Da wir im letzten Jahr einen tollen Abend im Restaurant Wirtshaus des Hotels Engel verbracht hatten, sind wir beim besagten Spaziergang nach der Abfuhr im Tyrol, dort vorbei gegangen. Wir ergatterten den letzten freien Tisch und freuten uns auf den Abend.
Pünktlich um 20 Uhr trafen wir im voll besetzen Restaurant ein. Eine freundliche junge Bedienung brachte uns die Speisekarten und einen Brotkorb mit der Aussage „das sei das glutenfreie Brot“ an den Tisch. Darin lag ein Brötchen und zwei Sorten Weissbrot. Einen glutenfreien Dip gab es noch dazu. Super, geht doch!
Hungrig wie ich war, griff ich gleich mal zu, machte etwas Dip auf ein kleines Stück Brot und biss herzhaft hinein. Meine ebenfalls hungrige Begleitung wunderte sich inzwischen, warum denn nur glutenfreis Brot serviert wird. Da sahen wir, dass auf den Nachbartischen original das gleiche Brot stand, das ich gerade verzehrte. Ich spuckte den Bissen soweit möglich aus, mitten im vollbesetzen Restaurant. Die Aufmerksamkeit aller umsitzenden Gäste war mir in diesem Moment zuteil geworden. Schon etwas „panisch“ rief ich die Bedienung an den Tisch und tatsächlich!!!…“Nur das Brötchen sei glutenfrei, die Brote aber nicht!“
Nach dem ersten Schock…was wird wohl passieren, was mach ich jetzt???…packten wir schnell zusammen. Im Restaurant wollte ich nicht auf die möglichen Reaktionen warten. Doch bevor wir gingen, beschwerte ich mich noch beim Restaurantleiter. Leider hielt sich das Schuldbewußstsein in Grenzen. Das fahrlässige Verhalten der Bedienung wurde mit einem…“tut uns leid“ – mehr nicht – abgehandelt!
Meine gesundheitlichen Beschwerden, die unweigerlich am späten Abend folgten, waren zum Glück am nächsten Tag schon wieder fast komplett verschwunden und der Urlaub konnte endlich beginnen.
Meinen Beitrag für dieses Restaurant aus dem letzen Jahr lasse ich bestehen, verlinke aber zu diesem Beitrag und werde mein Fazit von „Empfehlenswert“ …in… „nicht empfehlenswert “ abändern müssen.
Was lerne ich daraus?
Ich werde jetzt noch vorsichtiger im Restaurant sein und eine Empfehlung von heute, kann der Flop von morgen sein. Es kommt immer auf das Personal an, und das kann sich jeden Tag ändern.
Mein Tipp für Dich: Frage lieber mehrfach nach, sei immer wachsam und vertraue nur dir selbst. Nerve das Personal mit Fragen, bis du sicher bist, dass nichts passieren kann…auch wenn du dir manchmal „blöd“ dabei vorkommst.
Die Lust am Essen gehen war nun kurzfristig getrübt, aber meine zwei weiteren Restaurantbesuche im Urlaub liefen perfekt.
Restaurant – Wirtshaus – im Hotel Jungbrun
Im „Wirtshaus“ des Lifestyle-Hotels Jungbrunn war, wie auch im letzen Jahr, das Menü super lecker, der Service spitze und die Stimmung bestens. Wenn ihr auf den Link klickt, könnt ihr den ausführlichen Beitrag aus dem Jahr 2018 lesen, falls ihr mehr über das Wirtshaus wissen möchtet.

Hirschrückensteak mit Flower Sprouts und Maroni-Kartoffelstampf
Dann gibt es noch von einer “Neuentdeckung“ zu berichten, falls ihr mal Lust auf einen (sehr reichlichen) glutenfreien Fondue-Abend habt…!
Dorfrestaurant im Hotel Schwarzer Adler
Von außen fällt das Hotel durch den wunderschön beleuchteten Baum sofort ins Auge. Die Einrichtung des 4 Sterne Hotels Schwarzer Adler in Tannheim ist allerdings nicht so ganz mein Style, aber es passt nach Österreich und man fühlt sich „heimelig“. Auf der Website nennt man es …“traditionsreiches, modernst ausgestattetes, urtirolerisches Haus“. In dessen Dorfrestaurant kann man auch als Nicht-Hotelgast à la carte speisen, Hunde sind willkommen.
Wir hatten einen Tag vor unserem Besuch persönlich einen Tisch reserviert und mit dem Restaurantleiter, die Bestandteile des Fondues (mit hausgemachter Brühe) auf Gluten hin abgeklärt. Das klappte sehr gut und die Küche wurde beim Gespräch mit einbezogen. Das schafft doch gleich Vertrauen!
Billig ist die Fondue nicht gerade, aber bei den Mengen, die dann serviert wurden, ist der Preis gerechtfertigt. Wir hätten noch gut 2 Personen verköstigen können, leider viel zu viel. Keine Ahnung, wer das alles aufessen kann. Wir nur mit Hilfe von unserer Hündin Momo, die das edle Fleisch, das wir im Doggy Bag mitnahmen, noch 2 Tage lang genießen durfte.
Damit die ganzen Speisen auch Platz hatten, wurden zwei Tische und ein Beistelltisch benötigt! Die Hotel-Gäste ringsum, die brav ihr Menü gegessen haben, kamen aus dem Staunen nicht mehr raus, als immer mehr aufgetischt wurde.
Zuerst gab es einen schmackhaften frischen Salat mit aufgebackenem glutenfreien Brot.
Und dann ging es so richtig los….eine rießige Steingutschale mit hausgemachter Brühe wurde auf das Feuer gestellt. Es folgte eine beeindruckend große Platte mit Rind, Schwein und Putenfleisch, Früchten, Mixed Pickles und Gemüsen. Dann eine Fisch und Garnelen-Schale, dazu Ofenkartoffeln mit Sour Cream, Pommes Frites und 6 verschiedene Soßen.
Ausgerüstet mit je zwei Fondue-Gabeln und einem Fangkörbchen, für in der Schüssel verloren gegangenes Gut, konnte der „Kampf“ beginnen.
Und das meine ich wörtlich...als Fondue-Laie unterschätzt man den Einsatz, den man zeigen muss, um nicht erst nach Stunden satt zu werden. Die Koordination zwischen ständigem Spieße bestücken, optimale Garzeiten herausfinden, in der hohen Schüssel nach Verlorenem fischen und genüßlich genießen, ist uns nach einiger Übung dann doch noch ganz gut geglückt. Ich glaube wir waren einfach zu „gierig“ , ein Fondue soll ja ein abendfüllendes Ereignis sein!? Wir gaben pappsatt nach 2 Stunden auf!
Mein Fazit: Empfehlenswert! Die Qualität der Speisen war hochwertig, wir hatten einen schönen Abend. Ich habe das Fondue gut vertragen, wir wurden sehr freundlich und aufmerksam bedient. Die Küche weiß was sie tut und glutenfrei zu Essen war hier problemlos möglich.
Das war mein Beitrag über unseren wunderschönen, entspannten Urlaub im Tannheimer Tal im Januar 2019…mit so richtig viel Schnee und glutenfreiem Genuss (fast) ohne Einschränkungen!
Übrigens, ich greife schon ein wenig voraus,…dürft ihr euch im März auf den nächsten Urlaubs-Beitrag, dann aus Südafrika, freuen. Man(n) darf gespannt sein!
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