Und weiter geht die glutenfreie Südafrika-Reise …durch die einmalig schöne Kapregion, die mich jedes mal aufs Neue in ihren Bann zieht und mich regelrecht „verzaubert“.
All die Schönheiten dieser Region liegen so zentral und nah beieinander, dass sie mit dem Auto in meist kurzer Fahrt zu erreichen sind.
Nach einer Woche in Knysna an der Garden Route, flogen wir zurück an unseren Ausgangspunkt …nach Cape Town…von vielen auch die „schönste Stadt der Welt“ genannt. Während dieser Reise wohnten wir aber nicht direkt in Kapstadt, sondern fuhren vom Flughafen noch ca. 40 km weiter nach Noordhoek, um unsere gebuchte Unterkunft… ein Strand-Haus am einzigartig schönen, gleichnamigen Noordhoek-Beach zu beziehen.
Wohnen in Noordhoek
Wow, ein cooles Traumhaus im „Hampton-Style“ direkt hinter den Dünen am Strand gelegen.
Noordhoek ist als Ausgangspunkt, um die Kapregion zu erkunden ideal gelegen und bietet zusätzlich alle Einkaufsmöglichkeiten, die man als Selbstversorger benötigt. Eine riesige Shopping-Mall ist in 5 Minuten Fahrt ganz schnell erreicht und es gibt allein drei Supermärkte zur Auswahl. Ich empfehle hier, wie schon in meinem Beitrag über die Garden-Route, bei Woolworth einzukaufen, da das glutenfreie Angebot enorm vielfältig ist und keine Wünsche offen lässt.
Farm Village
Ganz zentral mitten in Noordhoek , liegt das wunderschöne „Farm Village“. Hier gibt es Restaurants, eine Eisdiele und einen sehr coolen Deli, eine Kaffeerösterei…
….eine Saftbar …“Juice in Jars“,
...und noch einiges mehr an kleinen, feinen Shops. Die trendige Location ist immer sehr gut besucht…Menschen jeden Alters treffen sich hier gerade am Wochenende, um bei Livemusik entweder beim Picknick auf dem Rasen sitzend oder im Restaurant, die entspannte Atmosphäre im Village zu genießen.
Im Restaurant „The Toad“ ließ ich mir am Tag der Ankunft, gleich mal eine glutenfreie Pizza schmecken. Auch im Foodbarn-Deli findet man das ein oder andere glutenfreie Gericht oder Selbstgemachtes zum mitnehmen.
Boulders Beach – mit Pinguinen schwimmen…
…Pinguine in Südafrika?
Ja es gibt sie wirklich, die süßen Zweibeiner leben in einer Kolonie am Boulders Beach des kleinen Küsten-Städtchens Simon’s Town an der False Bay. Nachdem man Eintritt bezahlt hat, kann man von vielen Aussichtsplattformen aus ganz nah an die Tiere herankommen und ihnen beim Baden, Brüten, Watscheln… und was Pinguine halt noch so machen, zuschauen.
Noch näher kannst du den Pinguinen am Foxy Beach kommen. An diesem offenen Strandabschnitt baden Pinguine und Menschen zusammen. Bitte nicht berühren, füttern und entsprechend Abstand halten. Ein Pinguin kann auch schmerzhaft zuschnappen!
Dieser kleine Ausflug lohnt sich wirklich, es ist sehr spannend die Tiere, die sich nicht durch die Touristenmengen stören lassen, aus nächster Nähe zu beobachten. Am besten geht man früh morgens oder gegen Ende der Öffnungszeiten, die je nach Jahreszeit variieren. Dann ist es nicht ganz so voll an dieser Touristenattraktion.
Simon’s Town
Die kleine Stadt versprüht „viktorianisches Flair“ durch die wunderschönen, gut erhaltenen Häuser in diesem Baustil, die sich an der Hauptstraße entlang aneinander reihen. Der Einfluss der britischen Kolonialmacht ist auch heute noch allgegenwärtig in diesem pittoresken Städtchen, das zu Kapstadt gehört und nur 35 km davon entfernt liegt.
Simon’s Town ist noch heute ein bedeutender Marinestützpunkt in Südafrika und hat einen sehr schönen, kleinen Hafen mit Promenade, an der einige Restaurants und Geschäfte liegen.
Auf der Mole kann man die Boote betrachten, den Fischern zuschauen und wir konnten live den Fang eines kleinen Hais miterleben. Zum Glück waren die Fischer aber Tierschützer, und der Hai wurde mit einer Markierung versehen wieder in die Freiheit entlassen.
Was hier am „Hacken hängt“ ist kein Hai…sondern das glutenfreie gegrillte Hühnchen, das ich im Restaurant an der Promenade bestellt hatte….von der etwas peinlichen Anrichteweise, stand nichts in der Karte. Also pulte ich das Huhn vom Spieß und ließ mir das Gericht mit Blick auf das Wasser schmecken. Übrigens war es auch in diesem Restaurant (Name vergessen) kein Problem, schmackhaft glutenfrei zu essen.
Von Noordhoek nach Kapstadt über den Chapmans Peek Drive
Auf diese Tagestour hatte ich mich schon den ganzen Urlaub über gefreut…zum einen ist die Fahrt landschaftlich wunderschön mit tollen Ausblicken immer am Wasser entlang….und zum anderen „klappert“ man dabei ganz automatisch alle sehenswerten Küstenorte ab…mit so wohlkingenden Namen wie Hout Bay, Llandudno, Clifton und Camps Bay. Die letzen drei in der Aufzählung, sind die angesagtesten Nobel-Wohngegenden rund um Kapstadt, mit den höchsten Immobilienpreisen in ganz South Africa. Hier kann man wunderbar „Nobel-Villen-Sightseeing“ machen…und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus! Zum krönenden Abschluss endet die Tour dann an der Waterfront mitten in Kapstadt.
Ein straffes Programm, falls ihr zum ersten mal hier seid…daher bietet es sich eher an die Tour auf mehrere Etappen aufzuteilen. Weit zu fahren ist es nicht, es sind gerade mal 40 km bis Cape Town…aber du benötigt viel Zeit, denn alle Orte und die umliegenden Strände, wollen erkundet werden. Es lohnt sich!
Chapmans Peak Drive
Und los geht die Fahrt… auf einer der „schönsten Küstenstraßen der Welt“! Der legendäre Chapmans Peak Drive fängt direkt in Noordkoek mit dieser grandiosen Aussicht auf den Long Beach an…
…er ist etwa 9 km lang, das Befahren kostet eine geringe Mautgebühr und er endet in Hout Bay. Die spektakuläre, kurvige Fahrt zwischen steilen Felswänden und Meer ist einmalig schön und bietet viele grandiose Aussichtspunkte mit Haltebuchten zum Staunen, Fotografieren oder Picknicken.
Am letzen Abend unseres Urlaubs haben wir hier mit Blick auf Hout Bay, am Ende des Chapman Peak Drives, ein Picknick gemacht und dabei den herrlichen Sonnenuntergang über dem Meer genossen.
Und in der Walsaison haben wir von hier aus, auch schon die beindruckenden Riesen im Wasser beobachten dürfen!
Im Fischereiort Hout Bay, hier auf dem Bild das typische „Horn – the Sentinel genannt“ zu sehen, haben wir auf unserer ersten Südafrika-Reise gewohnt. Die Lage nah an Kapstadt, mit eigenem Strand und Hafen, vielen Geschäften und Restaurants, das alles macht das kleine Städtchen zu einer idealen Urlaubs-Location.
Hier in Hout Bay endet der Chapmans Peak Drive… und weiter geht die Fahrt in Richtung Llandudno. Wir schauen, wenn wir hier sind, gerne mal in Llandudno am Strand vorbei, dort tummeln sich viele Surfer, die man beim Wellenreiten beobachten kann und beim Sundowner ist man in bester Gesellschaft. Der Ort hat keine Läden oder Restaurants. Llandudno gilt als Rückzugsort reicher Menschen, die hier in tollen Villen, die alle an den Hang gebaut sind, etwas abgeschirmt vom Rest der Welt leben.
Fährt man die Küstenstraße dann gemütlich weiter in Richtung Camps Bay, kommt die beeindruckende Berg-Kulisse der „Twelve Apostles“ schon bald in Sicht. Diese bis zu 800 m hohe Bergkette erstreckt sich entlang dem Atlantik bis zum Tafelberg. So ergeben sich auf der Fahrt immer wieder tolle Ausblicke auf die Naturschönheit.
Das Hotel „The Twelve Apostles“
So langsam regte sich zur Mittagszeit bei uns der Hunger und so kam uns das Nobelhotel „The Twelve Apostles“ gerade recht, das direkt hinter der Küstenstraße liegt. Dort wollte ich schon immer mal vorbeischauen und auf der schönen Terrasse mit Blick über den Atlantik speisen.
Also den Blinker rechts gesetzt und schon fuhren wir die Auffahrt zum 5 Sterne-Hotel hoch. Jetzt waren wir für unseren Ausflug nicht gerade in Sakko und Schlips unterwegs, aber…das stört in Südafrika keinen. Du bist als Gast herzlich willkommen, egal wie du gerade angezogen bist. Also „mischten wir uns unter das besser gekleidete Volk“ und ergatterten einen tollen Platz auf der Terrasse der Leopard-Bar. Wer auf Muster-Mix steht, wird von der Location begeistert sein. Sogar die Kleidung der Barmitarbeiter ist im Leo-Look….cool!
Der Service ist großartig, auch wenn es etwas länger gedauert hat mein glutenfreies Chicken-Sandwich zu ordern, da die Mitarbeiterin immer wieder in Richtung Küche verschwand um nach glutenfreien Möglichkeiten „zu forschen“!
Das selbstgebackene glutenfreie Brot war vorzüglich, aber drei dicke Scheiben davon mit viel Belag, war einfach nicht zu schaffen!
Tea by the Sea
Wenn ihr mal Lust auf einen glutenfreien Afternoon Tea der Extraklasse habt, dann meldet euch vorher telefonisch an und bestellt im Voraus die glutenfreie Variante. Die gibt es tatsächlich, aber eben nur auf Vorbestellung. Leider hatte ich keine Gelegenheit mehr im Urlaub, den „Tea of the Sea“ selbst zu testen…aber an den Nachbartischen wurden gegen 16 Uhr die Etageren des glutenhaltigen Afternoon Teas serviert und die sahen einfach umwerfend lecker aus. Very British!
Lust auf Scones bekommen? Dann schau mal dieses Rezept an Scones mit Lavendelcreme.
Auszug der Website vom Twelve Apostles Hotel
The Leopard Bar is also a great spot to enjoy „Tea by the Sea“, a delicious afternoon tea with all the trimmings including chocolate brownies, cream scones, finger sandwiches and a selection of the best teas and coffee. It’s regarded as something of an institution by the locals.
Weiter nach Capetown an die Waterfront…
Inzwischen war es sehr warm geworden, daher machten wir einen Abstecher an einen der vielen Strände auf der Route, um uns etwas abzukühlen. Wir waren an diesem kleinen Paradies „mutterseelenalleine“ und genossen die Erfrischung und tankten neue Energie für den Rest der abwechslungsreichen Tour.
…frisch und erholt nach der Abkühlung, ließen wir „Camps Bay, die Stadt der Schönen und Reichen“ links liegen, da die Zeit langsam knapp wurde.
So fuhren wir immer an der Küste entlang, direkt weiter nach Kapstadt an die Waterfront…um noch eine Runde zu shoppen, was Süßes zu naschen und den wunderschönen Tag bei einem leichten Abendessen ausklingen zu lassen. Ich weiß was ihr jetzt denkt…die sind ja nur am Essen… und recht habt ihr, Gott war das herrlich!
Schließlich musste ich mich opfern, alle glutenfreien Optionen auszuprobieren, um euch heute darüber berichten zu können;-))
Die Waterfront
In der riesigen Shopping Mall der Waterfront steuerte ich zielsicher Melissa’s Café an, da ich von vorherigen Aufenthalten wusste, dass es dort glutenfreien Kuchen gibt.
Blöd war nur, dass das Café nicht mehr da war!!! Das durfte doch nicht wahr sein…ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen, mein „Kuchen-Gier-Radar“ war auf Empfang und ich fragte eben mal an der Info nach.
Ich erfuhr…Melissa hat ihre Café-Kette verkauft, der neue Name ist jetzt „The Deli Coffee Co“ und das Café ist an einen anderen Standort in der Mall gezogen. Nichts wie hin und tatsächlich…da war es!
Etwas enttäuscht war ich ja schon, als ich nach der langen Sucherei des Cafés das reichliche Kuchenbuffet genauer inspizierte…es gab genau eine Sorte frei von Gluten. Mal wieder den obligatorischen Orangen-Mandelkuchen, ich hatte mir anderes erhofft…nenn mich undankbar, aber genau so war es.
Natürlich war ich trotzdem froh, überhaupt etwas gefunden zu haben und bestellte mir ein Stück zum Roobois-Tee. Mein Resume nachdem ich probiert hatte: Lass es lieber sein…der Kuchen schmeckt trocken, krümelig und viel zu stark nach Orange. Gegessen habe ich ihn trotzdem, ich kann einfach keinen Kuchen stehen lassen und ich ließ mir davon die gute Laune nicht trüben….es stand ja noch das Abendessen aus!
Die Sonne ging schon langsam unter als wir unseren kleinen Shopping-Trip (drei Kochbücher… eines davon über glutenfreie Küche in Südafrika) beendet hatten.
Genau die richtige Zeit um sich auf die Suche nach einem Restaurant zu machen. Das war schnell gefunden, wir wussten schon wohin wir wollten…in das Harbour House Restaurant (wo wir schon öfter gegessen haben)… es bietet eine grandiose Qualität der Speisen, ist nicht touristisch und du sitzt direkt am Wasser. Auf der Speisekarte findet man reichlich Sushi, Meeresfrüchte und Fisch, die sozusagen direkt vor der Tür gefangen werden (nicht die Sushi!). Salate und Fleischgerichte gibt es natürlich auch.
Der in Sesamkruste kurz gebratene „Yellow Fin Tuna“ mit Wasabi ist ein Gedicht. Wir genossen ihn auf der großen Terrasse der Lounge im oberen Stockwerk des schönen Restaurants…bei einem Glas Chardonnay auf einem Barhocker sitzend, mit Blick auf die untergehende Sonne und die in den Hafen hereinkommenden Boote.
Was für ein krönender Abschluss dieses wunderschönen und erlebnisreichen Tages!
Die Rückfahrt gestaltete sich dann noch etwas aufregend. Durch den schlimmen Sturm in Mosambik einige Wochen zuvor, gab es in Südafrika nicht mehr genügend Strom! Das kannten wir schon, bis zu drei Mal am Tag, wurde der Strom zu verschiedenen Zeiten (die Auskunft darüber wann und wo, gab eine APP) für 2-3 Stunden abgestellt…Loadsheddings genannt.
Gerade als wir aus dem Parkhaus der Waterfront herausfuhren…Schwupps war alles dunkel. Keine Straßenlaterne und auch keine Ampel mehr in Betrieb. Jetzt fahr mal im Stockdunkeln auf der linken Seite durch eine Großstadt, in der du dich nur wenig auskennst…ein Horror. An jeder Kreuzung Chaos, wer darf fahren, wer darf gehen…wer muss warten. Das trübte den schönen Tag ein wenig, da es die 40 km zurück bis Noordhoek tatsächlich nirgendwo Strom gab und man „die Hand nicht vor Augen sah“, so dunkel war es! Dabei darf man nicht vergessen, dass in Südafrika viele schwarze Bürger, mangels anderer Möglichkeiten, zu Fuss entlang den Strassen unterwegs sind. Meist dunkel gekleidet, laufen sie entlang der Landstrassen direkt neben oder auf der Fahrbahn. Dazu kamen noch die schlecht eingestellten Licher am Auto, nur mit Fernlicht konnte man gut sehen.
Nach einer Stunde erreichten wir endlich, glücklich darüber heil angekommen zu sein, unser Feriendomizil.
Damit endet der erste Teil meines Beitrages über die Kapregion, ich hoffe ihr könnt meine Faszination für diese Gegend nun etwas nachvollziehen… und macht euch vielleicht selbst bald auf die Reise.
Im zweiten Teil – Südafrika 2019 – Kapregion Teil 2 – glutenfrei auf Reisen( ja es geht tatsächlich noch weiter, wir haben sooo viel gesehen) erwarten euch Eindrücke der wunderschönen Winelands rund um Kapstadt, von Franchhoek, dem Feinschmecker-Paradies, der Cape Dutch Farm Babylonstoren, dem Kirstenbosch Botanical Garden und von einem Abendessen im quirligen Camps Bay. Ihr dürft gespannt sein!
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