Da die Low-Carb Rezepte auf meinem Blog zu den – von euch liebe Leser – meist geklickten Beitragen gehören, ist es höchste Zeit mal wieder ein solches Kuchenrezept zu posten….und zwar für einen vorzüglichen (glutenfreien, laktosefreien, fruktosearmen) Low-Carb Kokos Lemon Cheesecake. Die Rezeptidee kam mit ganz spontan in den Sinn…die Umsetzung hatte aber, im Nachhinein betrachtet, so ihre Tücken.
Low-Carb
Ich finde es nicht ganz einfach ein Kuchenrezept ohne Zucker und Mehl zu kreieren, denn Genuss geht mir, wie die treuen Leser unter euch sicher schon wissen, über alles. Das lässt sich aber mit Verzicht auf Kohlenhydrate meiner Meinung nach, nicht immer vereinen. Daher lautet meine Devise normalerweise, lieber ein Stück weniger vom „normalen“ Kuchen zu essen, dafür aber mit richtig viel Geschmack und Genuss. Daher ist mein Anspruch hoch, wenn ich ein Low-Carb Rezept kreiere; und ich darf behaupten…mit diesem Kuchen ist es mir gelungen guten Geschmack mit wenigen Kohlenhydraten zu vereinen. Mit diesem übrigens auch: Low-Carb Quark Heidelbeer Torte.
Cheesecake
Es sollte ein Cheesecake werden...das war von Anfang an klar. Und sommerlich sollte der Kuchen daherkommen…daher entschied ich mich für die schmackhafte Kombi von Lemon mit Kokos in der Käsemasse. Jetzt fehlten noch die Zutaten für den low-carb Boden. Da boten sich der Einfachheit halber gemahlene Mandeln an, da sie überall zu bekommen sind, gemischt mit Kokosflocken und Kokosöl. Für den Biss noch ein paar gehackte Mandeln mit rein, fertig! Halt, noch nicht ganz, etwas Süße muss ja sein…ich verwende Erythrit und wenig Kokosblütenzucker.
Learning by doing
Nun packte mich aber der Ehrgeiz, ich wollte es besonders gut machen und ließ mich dazu hinreisen den Cheesecake (der Cremigkeit wegen?) im Wasserbad backen zu wollen. Da ich im Besitz eines Dampfgarers bin, hätte ich den Kuchen jetzt einfach da rein schieben können und fertig. Aber nein, liebe Leser – mit Rücksicht auf diejenigen unter euch, die keinen Dampfgarer ihr Eigen nennen (und ehrlich gesagt, bräuchte ich auch nicht wirklich einen, da ich diesen höchst selten nutze) – entschloss ich mich, die klassische Methode anzuwenden.
Die geht so: Ein tiefes Backblech mit heißem Wasser füllen, den Kuchen in der Springform hinein stellen und die Käsemasse darin stocken lassen. Super Idee, also rein damit!
Den Boden hatte ich vorgebacken damit er schön knusprig bleibt, die Käsemasse war aufgebracht, das Blech mit Wasser gefüllt und schwupps landetet die Form im Nass. Backofentür zu, nochmal im Ofen durch das Fenster nach dem Rechten geschaut und da sah ich sie…winzige Luftbläschen die im Wasser an die Oberfläche stiegen. Das ließ wohl nichts gutes vermuten. Ich hatte beim reinstellen noch überlegt…ob so eine Springform (wenn sie nicht in Alufolie eingeschlagen wird, was ich nämlich vergessen hatte) wohl wasserdicht sei!? Aber jetzt war es zu spät, und ich ließ es mal darauf ankommen. No risk, no fun!
Nach der Backzeit von ca. 50 Minuten ließ ich den Cheesecake noch bei leicht geöffneter Tür für zwei Stunden im Ofen stehen, damit er sich setzen kann. Und dann endlich war es soweit…ich nahm die Springform aus dem Ofen (die echt schwer war!?) und wollte sie auf das vorbereitete Kuchengitter auf die Arbeitsplatte stellen…Aber, ihr ahnt es schon… soweit kam ich gar nicht. Es machte Plopp…der Boden der Form löste sich und der komplette Inhalt ergoss sich mit Schwung auf die Arbeitsfläche, den Küchenschrank, den Boden und spritze alles voll „was bei drei nicht auf den Bäumen war“…Das heißt einen Großteil der Küchenschränke und mich! Der Kuchen hatte so viel Wasser aufgesogen und war damit so schwer geworden, dass die Klammern der Springform, den Boden nicht mehr halten konnten.
So eine Schweinerei…ich hätte heulen können. Alles versaut und der Kuchen im Eimer!
Gefreut hat sich nur Momo, unsere Hündin, die die Gelegenheit nicht ungenutzt ließ…schnell herbeistürzte, völlig begeistert in der klebrigen Masse herumlief, sich dabei das ein oder andere Stück ergatterte und dabei noch mehr Schweinerei veranstaltete.
Meine Erkenntnis, nachdem ich die Küche (und die Fußspuren von Momo im Wohnzimmer) nach einer guten Stunde endlich fertig geputzt hatte:
Eine Springform ist nicht wasserdicht… und du hast zu viel Zitronensaft in den Kuchen gegeben, denn „die Matsche“ schmeckte echt seeehr sauer.
Wie ihr auf den Fotos erkennen könnt, habe ich nachdem ich mich von dem Schrecken erholte hatte, einen erfolgreicheren zweiten Versuch gestartet und meine gewonnenen Erkenntnisse in die Tat umgesetzt.
- Die Käsemasse benötigt kein Wasserbad um cremig zu werden und zu stocken, sie wird es auch bei Ober/Unterhitze ohne im Wasser zu stehen.
- Mir reichen für den Lemon-Geschmack 1-2 EL vom Saft einer Zitrone aus. Der Kuchen bekommt mit den 30 -50 ml, die in „nicht low-carb Cheesacakes“ normalerweise verwendet werden, in Kombination mit dem Ersatzzucker einen echt „fiesen“ Geschmack. Wer es doch säuerlicher mag, gibt den Saft nach und nach zur Käsemasse und schmeckt die Masse schrittweise ab. Nicht einfach mehr reinkippen!
Mit der fruchtigen Deko nach Wunsch und Jahreszeit, gepaart mit ein paar sommerlichen Blümchen aus dem Garten, wird dieser Kuchen sicher das Highlight auf eurer Kaffeetafel sein und ihr dürft „ohne Reue“ auch ein zweites Stück davon verdrücken! Was will man mehr!
Das „Low-Carb Kokos Lemon Cheesecake“ Rezept
Also ran an den Backofen und los geht es mit dem glutenfreien, laktosefreien, fructosearmen low-carb Rezept für meinen Kokos Lemon Cheesecake…
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Backzeit Boden: 20 Minuten
Backzeit Kuchen: 50 Minuten
Abkühlzeit Boden: 30 Minuten
Abkühlzeit Kuchen: mind. 3 Stunden, besser über Nacht
Ofentemperatur: 180°C O/U-Hitze
Springform 20-22 cm
Low-Carb Kokos Lemon Cheesecake
Zutaten
Boden
- 130 g gemahlene Mandeln
- 2 EL gehackte Mandeln
- 75 g Kokosflocken
- 50 g Erythrit (ich habe Xucker light verwendet)
- 100 g Kokosöl geschmolzen
Belag
- 340 g Frischkäse laktosefrei
- 150 g Schmand laktosefrei
- 30 g Kokosblütenzucker (färbt die Käsemasse leicht bräunlich) oder Reissirup
- 50 g Erythrit (ich habe Xucker light verwendet)
- 2 EL Zitronensaft (nach Wunsch auch mehr davon)
- 1 TL abgeriebene Schale einer Bio Zitrone
- 1 Prise Salz
- 1/2 geriebene Tonkabohne oder 1 TL Vanilleextrakt
- 3 Eier
Anleitung
- Den Backofen auf 180°C O/U-Hitze vorheizen.
- Das Kokosöl in einem kleinen Topf schmelzen lassen. Die Mandeln, Kokosflocken, Erythrit und die gehackten Mandeln in einer Schüssel vermengen. Das Öl zugeben und mit den Händen alles gut verkneten. Auf dem Boden der Springform verteilen und mit den Fingern festdrücken.
- Auf dem Rost (mittlere Schiene) im Ofen für 20 Minuten vorbacken. Herausnehmen und 30 Minuten abkühlen lassen.
- Für die Creme Frischkäse, Schmand, beide Zucker, Zitronensaft, Zitronenschale, Salz und Tonkabohne (oder Vanille) glatt rühren. Am Schluss die Eier gut unterrühren. Die Masse auf dem abgekühlten Boden verstreichen und für ca. 50 Min. backen bis der Rand goldbraun wird. Die Mitte darf noch etwas wabbelig sein. Einmal am oberen Rand entlang mit einem scharfen Messer die Käsemasse von der Form lösen, damit sie nicht reisst. Einen Kochlöffel in die Ofentür klemmen und den Kuchen eine Stunde im abgeschalteten Ofen stehen lassen. Herausnehmen, einmal mit einem scharfen Messer den kompletten Kuchen vom Rand lösen und auf einem Kuchengitter in der Form für zwei Stunden weiter abkühlen lassen. Abgedeckt im Kühlschrank, am besten über Nacht, stehen lassen.
- Vorsichtig aus der Form lösen. Mit Früchten, Blüten und Kokosflocken dekorieren und servieren.
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