
Spitzbuben, Linzer Augen, Hildagebäck – so viele Namen für ein und denselben Weihnachtskeks. Ich habe mein Rezept „Linzer Plätzchen – glutenfrei und laktosefrei“ getauft.
Trotz verschiedener Namen haben sie alle eins gemeinsam. Es handelt sich um Doppeldecker-Kekse aus Mürbeteig, die mit Marmelade gefüllt werden. Oft wird ein klassischer Mürbeteig verwendet, dann wieder Mandeln oder Haselnüsse dazu gemischt oder wie bei mir, ein Linzertorten-Rezept mit ganz viel Nüssen drin, zum ach so leckeren Plätzchen umfunktioniert.

Schon immer war Hildagebäck, so wird es in meiner Heimat genannt, mein absoluter Favorit unter den Weihnachtenplätzchen. Die mürbe Konsistenz kombiniert mit der süß-säuerlichen Marmelade – und wenn man Glück hatte nicht einfach mit Puderzucker bestreut, sondern mit einem Zuckerguss versehen – fand ich immer schon unglaublich lecker.

Leider war Hildagebäck in unserer Familie bei allen sehr begehrt und immer war die weihnachtliche Keksdose schnell geleert. Wenn die Plätzchen auf dem liebevoll angerichteten Plätzchenteller auf die festlich geschmückte Kaffeetafel gestellt wurden, hieß es schnell sein und beherzt ohne Hemmungen zuzugreifen. Mein Bruder war hier mein größter Konkurrent und Ruck-Zuck hatten wir den Teller um das begehrte Gut erleichtert. Das Nachsehen am Kaffeetisch hatten hier eindeutig meine Eltern und meine Schwester, obwohl ich bis heute den Verdacht hege, dass sie sich dann heimlich an den (vor meinem Bruder und mir) gut versteckten Plätzchen-Dosen vergriffen haben!
Heute hat sich die Situation zum Glück entspannt, ich bin selbst Herr über meine selbst gebackenen Plätzchen und erwische mich nicht selten dabei, wie ich in den Keller „schleiche“ und das ein oder andere Linzer Plätzchen genussvoll an Ort und Stelle verdrücke. Herrlich, so schmecken sie „fast am besten“!


Linzer Plätzchen – glutenfrei und laktosefrei
Das Rezept, das ich euch heute vorstelle, ist mein Original Linzertortenrezept, welches ich im letzten Jahr schon für euch online gestellt habe. Hier der Link zur Linzertorte – glutenfrei und laktosefrei.

Linzertorte
Ich backe mit diesem Rezept schon seit Jahren nicht nur diese wunderschöne Torte, sondern auch meine leckeren Linzer Plätzchen – glutenfrei und laktosefrei.
Nach dem Backen solltet ihr noch 2-3 Tage Geduld aufbringen, bevor ihr die Doppeldecker serviert. Dann haben sie Zeit durchzuziehen, schön mürbe zu werden und schmecken von Tag zu Tag besser. Sie halten sich kühl gelagert und in einer Keksdose zwischen Lagen von Backpapier 3-4 Wochen.
Der Teig
Den gekühlten Teig rolle ich in 2 Portionen 5mm dünn, auf einer bemehlten Arbeitsfläche, aus. Dann werden die Unterteile ausgestochen und schon einmal gebacken. Nicht zu dunkel backen, besser auf dem Blech noch etwas nachziehen lassen, wenn du sie aus dem Ofen geholt hast. Die Unterteile steche ich mit einem speziellen Keksausstecher aus, der hat einen kleinen Stern in der Mitte und einen „Auswurfhebel“ für die ausgestochenen Sterne. Falls du so einen Ausstecher nicht besitzt, benötigst du noch eine sehr kleine Ausstechform, mit der du das „Loch“ in der Mitte der Oberseite ausstechen kannst.
Die Füllung
Sind alle Kekse gebacken und abgekühlt, geht es an das Befüllen. Dafür erhitze ich die Marmelade und rühre sie schön glatt. Ich nehme Gelee von Himbeeren oder roten Johannisbeeren, da ich keine Kerne in der Füllung haben möchte. Es spricht aber nichts dagegen hier kreativ zu werden und deine aktuelle Lieblingsmarmelade zu verwenden. Ich spare nicht mit der Marmelade, aber Vorsicht…nimmst du zuviel davon, läuft sie beim Aufsetzen des Deckels an den Seiten raus. Das sieht nicht schön aus.
Tipp1: Bevor ich die Deckel vorsichtig aufsetze, betreue ich sie dick mit Puderzucker. Macht man das erst danach, fällt der Puderzucker auch in das ausgestochene „Loch“ auf die Marmelade und verdirbt die schöne Optik.
Tipp2: Für die Linzer Plätzchen benötigt du nur das Eigelb der Eier. Das Eiweiß kannst du dann praktischerweise für mein Amaretti-Rezept verwenden. Amaretti – Italienische Mandelmakronen glutenfrei

Linzer Plätzchen – glutenfrei und laktosefrei
Ergibt 50 Plätzchen
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Kühlzeit: 1 Stunde
Backzeit: 12-15 Minuten
Ofentemperatur: 170°C
Linzer Plätzchen – glutenfrei und laktosefrei
Zutaten
- 200 g glutenfreie Mehlmischung
- 340 g Mandeln gemahlen
- 150 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zimt
- 1/2 TL Lebkuchengewürz
- 220 g kalte Butter laktosefrei
- 1 Bio-Zitrone
- 3 Eigelb
- 200 g Fruchtgelee (Himbeere, Brombeere, Johannisbeere)
- Puderzucker zum Bestreuen
Anleitung
- Das Mehl mit Mandeln, Zucker, Salz und Gewürzen in einer Rührschüssel gut vermischen. Die Butter in Stückchen darauf verteilen. Die Schale der Zitrone fein abreiben und dazu geben. Mit den Knethaken in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührer (geht auch mit den Händen) zu einem krümeligen Teig verarbeiten.
- Die Eigelbe kurz mit einer Gabel verquirlen und zum Teig geben. Unterrühren bis sich alle Zutaten verbunden haben. Mit den Händen rasch zu einer Kugel formen und in Folie verpackt für mind. 1 Stunde kalt stellen. Der Teig lässt sich 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
- Den Backofen auf 170 °C Umluft vorheizen. Den Teig in 2 Portionen auf einer bemehlten Arbeitsfläche 5 mm dünn ausrollen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Die Unterseiten der Plätzchen ausstechen, mit etwas Abstand auf das Backblech setzen und in 12-15 Minuten nicht zu dunkel backen. Auf einem Rost abkühlen lassen. Inzwischen die Deckel ausstechen und ebenfalls backen.
- Die Marmelade in einem Topf erhitzen und gut glatt rühren. Einen halben TL davon auf die Unterseite der Plätzchen streichen. Die Deckel mit Puderzucker bestreuen, dann auf die Unterseite setzen und leicht andrücken. Vollständig trocknen lassen. In einer Keksdose zwischen Lagen von Backpapier kühl lagern. Halten sich 3-4 Wochen.

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