
Mein erstes Rezept, das ich im Jahr 2020 angehe, ist… ein wenig aufwändiger in der Zubereitung…aber da ich (noch) hochmotiviert bin und meine guten Vorsätze fürs neue Jahr noch nicht über Bord geworfen habe, nahm ich die Herausforderung an und teile das sehr gelungene Rezept (wie ich finde) meiner Blutorangen Baiser Tartelettes – glutenfrei und laktosefrei – mit euch!




Zu Weihnachten wünsche ich mir gerne Bücher. Meist Koch- oder Backbücher in denen ich, dann wenn der Weihnachtstrubel etwas nachgelassen hat, entspannt auf dem Sofa sitzend in Ruhe schmökere und nach neuer Inspiration suche. Gesucht, gefunden…in einem Buch namens „Weihnachten in Amsterdam“, habe ich mir gleich mal zwei spannende Rezepte markiert.

Das Erste der beiden, das ich ausprobiert habe, ging gleich mal „in die Hose“…es sollte eigentlich ein Eggnog (oder Eierlikör) mit reichlich Kirschwasser werden (lecker!), doch das Ergebnis könnte man eher als Egg-Pudding bezeichnen. Ich habe das Endergebnis trotzdem in Fläschchen abgefüllt (man soll ja nichts weg schmeißen) und schmecken tut er ja immerhin. Jetzt koste ich gerne am Abend zum süßen Abschluss noch ein (oder zwei) Löffelchen davon…trinken geht leider nicht, da viel zu fest!
Das zweite Rezept das ich mir markiert hatte, die heutigen Tartelettes, habe ich nach meinen Vorstellungen abgewandelt und ich darf sagen, ohne dabei rot zu werden, das Rezept ist mir sehr gut gelungen!

Blutorangen Baiser Tartelettes – glutenfrei und laktosefrei
Die Kombination von mürbem, nussigen Teig mit der säuerlichen Blutorangencurd-Füllung und den süßen zarten Baiser-Tuffs ergänzt sich geschmacklich aufs Feinste. Mit diesem Törtchen könnt ihr bei euren Gästen so richtig punkten. Rein optisch sind die Tartelettes auch ein echter „Hingucker“! Ich hatte große Freude daran, sie fotografisch in Szene zu setzen.

Die Zubereitung der Blutorangen Baiser Tartelettes – glutenfrei und laktosefrei
Der Aufwand für die hübschen Törtchen ist noch überschaubar. Es müssen drei Komponenten zubereitet werden: Der Mürbeteig, der Blutorangencurd und das Baiser. Etwas schneller geht es, wenn du eine große Tarte (Ø 22 cm) aus dem Rezept zubereitest. Ich habe mich aus rein optischen Gründen für die Variante der Tartelettes entschieden. Das Rezept hat bei mir genau 5 Stück davon ergeben, meine Förmchen mit Hebeboden haben einen Durchmesser von 12 cm.
Teigboden
Der Boden besteht aus einem klassischen Mürbeteig. Für die Zubereitung habe ich Reismehl, Maismehl und gemahlenen Mandeln als glutenfreie Mehlmischung verwendet. Eine Stunde sollte der Teig im Kühlschrank ruhen, oder auch gerne über Nacht, wenn du die „Arbeit“ auf zwei Tage verteilen möchtest.
Blutorangen-Curd
Etwas Respekt hatte ich zuerst vor der Zubereitung des Blutorangen-Curds, da ich noch nie einen selbst gekocht hatte. Und da mir der Eggnog geronnen war, bin ich etwas vorbelastet. Doch alle Sorge war umsonst, der Curd ließ sich auch mit den glutenfreien Zutaten ganz einfach zubereiten. Wichtig ist, dass ihr die Creme, nachdem sie leicht abgekühlt ist, gleich in die fertigen Böden füllt und schön glatt streicht. Der Curd dickt nämlich an, wenn er kalt wird und lässt sich dann nicht mehr so gut verstreichen.
Baiser
Das Rezept aus dem Buch für das Baiser war mir zu kompliziert. Daher habe ich es durch eine (so glaube ich) gelingsichere und einfache Variante ersetzt. Bei mir ließen sich die Tuffs wunderbar aufspritzen und haben ihre Form perfekt behalten. Dafür müsst ihr den Baiser aber lange rühren.
Ich habe die Eiweißmasse (nach dem Erhitzen auf ca. 70 °C) in die Küchenmaschine umgefüllt und bestimmt 10 Minuten geschlagen bis die Masse wieder abgekühlt war, schön glänzte und einen tollen Stand erreicht hatte. Erst dann ist sie perfekt, um mit einem Spritzsack mit Sterntülle aufgespritzt zu werden.
Die schöne braune Färbung erreicht ihr am einfachsten mit einem Küchen-Bunsenbrenner. Kennt ihr nicht!? Schaut mal auf dem Foto weiter oben, das ist das handliche Gerät mit dem ich die Tuffs abflämme.
Wen ihr keinen solchen Brenner euer Eigen nennt, dann stellt die Tartelettes mit dem Baiser kurz unter den vorgeheizten Backofengrill. Bleibt aber dabei und beobachtet, was im Ofen vor sich geht. Sie nehmen ganz schnell Farbe an und werden Ruck-Zuck schwarz.
Jetzt nur noch – für die gelungene Optik – mit Pistazien und Scheibchen von Blutorangen dekorieren und genießen!!!
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Blutorangen Baiser Tartelettes – glutenfrei und laktosefrei
Ergibt 5 Tartelettes Ø ca. 12 cm oder eine Tarteform Ø 22 cm
Zubereitungszeit: 50 Minuten
Kühlzeit: 60 Minuten
Backtemperatur: 180°C Umluft
Blutorangen Baiser Tartelettes – glutenfrei und laktosefrei
Zutaten
Mürbeteig
- 160 g braunes Reismehl glutenfrei
- 90 g Maismehl glutenfrei
- 80 g gemahlene Mandeln
- ¼ TL Xanthan
- 1 Prise Salz
- 40 g Puderzucker
- 20 g Muscovadozucker (kann durch weiteren Puderzucker ersetzt werden)
- 160 g kalte Butter laktosefrei, gewürfelt
- 1 Ei Größe M
Blutorangen-Curd
- 130 ml Blutorangensaft (selbst gepresst oder Direktsaft)
- Saft einer halben Zitrone
- 6 Eigelb (3 Eiweiße davon für das Baiser verwenden)
- 2 EL Reismehl hell glutenfrei
- 120 g Zucker
- 2 EL Maisstärke glutenfrei
- 150 g kalte Butter laktosefrei gewürfelt
Baiser
- 3 Eiweiß
- 150 g feiner Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zitronensaft
Außerdem
- Pistazienkerne gehackt und Blutorangenscheiben zur Dekoration
Anleitung
- Für den Mürbeteig die trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Die Butter in Würfeln dazugeben und mit den Fingerspitzen einarbeiten, bis ein krümeliger Teig entstanden ist. Das Ei zugeben und den Teig fertig kneten. Zu einer Kugel formen und für 1 Stunde kalt stellen.
- Den Ofen auf 180 °C Umluft vorheizen. Die Tarteform(en) einfetten. Die Arbeitsfläche mit Mehl bestauben und den Teig ca. 5mm dick ausrollen. Die Form(en) damit auskleiden, die Ränder sauber beschneiden. Den Teig mit Backpapier belegen und mit zum Blindbacken mit Hülsenfrüchten bzw. Backperlen beschweren. Für 12 Minuten backen, dann die Hülsenfrüchte und das Backpapier entfernen und für weitere 2-4 Minuten fertig backen. Nicht zu dunkel werden lassen, gerade an den Rändern geht das ganz schnell. Herausnehmen und auf einem Kuchenrost abkühlen lassen.
- Für den Curd den Blutorangensaft, Zitronensaft, Eigelbe, Reismehl und Zucker in einem Topf gut verrühren. Die Speisestärke mit etwas kaltem Wasser glattrühren und ebenfalls einrühren. Zum Kochen bringen und weiter sanft kochen bis die Masse andickt. Vom Herd ziehen und die Butter Würfel für Würfel mit einem Schneebesen sorgfältig unterrühren. Den Curd auf die fertigen Tartelettes verteilen und diese kalt stellen.
- Für das Baiser die Eiweiße mit Zucker, Salz und Zitronensaft in einer Metallschüssel auf ein heißes Wasserbad stellen. Unter ständigem Rühren so lange erhitzen, bis der Zucker geschmolzen ist und die Masse eine Temperatur von 70 °C erreicht hat. Dann mit einem Handrührer (oder in der Küchenmaschine) so lange steif schlagen, bis die Masse wieder Zimmertemperatur angenommen hat. Das Baiser in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und dekorative Tuffs auf den abgekühlten Blutorangencurd setzen. Mit einem Küchen-Bunsenbrenner kurz flambieren, bis die Außenseiten leicht bräunlich sind. Vorsicht, verbrennt sehr schnell. Alternativ kann man die Tartelettes auch kurz unter den Backofengrill stellen, um sie zu bräunen. Vor dem Servieren mit gehackten Pistazien und mit dünnen Scheiben von Blutorangen dekorieren.

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