
Heute hält ein Rezept für ein köstliches Holunderblütensirup auf meinen Blog Einzug. Der ein oder andere von euch wird denken, warum jetzt?…die Saison ist doch schon vorbei! Für manche Regionen ist das richtig, hier im Rhein-Main-Gebiet ist er auch längst verblüht. Doch Holunder blüht in kühleren Regionen auch noch im Juli…so auch im Urlaub in Österreich, da stand er noch in voller Blüte.

Holunderblütensirup
Spontan habe bei diesem schönen Anblick und dem betörenden Duft beschlossen, trotz Urlaub ein klein wenig zu arbeiten…das Sirup anzusetzen und ein Fotoshooting an unserem einsam gelegenen Chalet zu veranstalten. Die Kulisse könnte passender gar nicht sein, ich wusste schon genau wie die Fotos werden sollten. Jetzt gab es nur ein Problem, wo bekomme ich ein geeignetes fotogenes Gefäß aus Glas her?



Also haben Carsten und ich erst einmal alle Schränke im Chalet durchwühlt, doch außer einem zu kleinen Glaskrug, der sich nicht verschließen lässt, war nichts fotogenes zu finden. Mir schwebte aber ein großes altes Einmachglas vor, nur damit würden sich meine Bilder im Kopf umsetzen lassen.
Und wenn ich etwas unbedingt haben möchte, kann ich ja sehr kreativ werden. Ich setzte mich sogleich ins Auto und fuhr ins nicht allzu weit entfernte Maishofen ins „Nostalgie Stadl“…ein sehr cooler Vintageladen, wo ich seit Jahren gerne Foodprops einkaufe.


Ich habe den ganzen Laden durchkämmt, bin aber nicht fündig geworden. Also setzte ich Willi, den Inhaber, auf ein solches Glas an und da wir und schon so lange kennen, wollte er ein paar Bauernhöfe abklappern und bestellte mich für ein paar Tage später wieder ein.
Und was soll ich sagen, körbeweise Einmachgläser standen da als ich wiederkam…aber alle zu klein…bis auf eines…das genau meinen Vorstellungen entsprach.
Glücklich fuhr ich mit meiner Beute im Gepäck zum Chalet zurück und die Ernte der Holünderblüten konnte beginnen.



Das stelle sich leider dann als gar nicht so einfach heraus wie gedacht, denn die üppig blühenden Büsche lagen alle am Steilhang und die Ernte kam einer Kletterexpedition gleich. Und wenn die Büsche gut erreichbar waren, so waren sie dicht von Brennnesseln eingewachsen. Doch davon ließen wir uns nicht abschrecken und ernteten, am Ende mit einigen Blessuren versehen, einen ganzen Korb voller duftender Blüten.
Den Ansatz für das Holunderblütensirup habe ich in Österreich gemacht und ihn zu Hause dann fertig eingekocht und abgefüllt.
Jetzt stehen 10 Flaschen Holunderblütensirup in meinem Keller und warten auf ihren Einsatz.


Holunderblütensirup – Verwendung
Das Sirup kann sehr vielfältig eingesetzt werden. Im Sommer mit kaltem Sprudelwasser gemischt, ergibt es ein herrliches Erfrischungsgetränk. Und wer von euch kennt nicht den Cocktail „Hugo“ der vor ein paar Jahren sehr hipp war und noch heute gerne serviert wird….Prosecco, Minze , Soda und Limette sind die weiteren Zutaten.
Mit Holunderblütensirup lassen sich Sorbets zubereiten, Kuchenteige aromatisieren, Salatdressings verfeinern, Schokotrüffel aromatisieren, Holunderblütengelees kochen. Und es wird behauptet, dass es zudem gesund sei und bei Fieber helfen soll!?
Da das eingekochte Sirup gut ein Jahr hält, wenn es an einem dunklen, kühlen Ort und gut verschlossen aufbewahrt wird, hat man sehr lange was davon. Ich koche nicht jedes Jahr welches ein, aber diese Gelegenheit wollte ich mir im Urlaub doch nicht entgehen lassen.

Mehr Rezepte für Mixgetränke findest du hier…Avocado-Ananas-Smoothie
und hier Fruchtiger Himbeere-Prosecco-Longdrink

Holunderblütensirup
Zutaten
- 1 Liter Wasser
- 1 kg Zucker
- 20 g Zitronensäure
- 1 Bio Zitrone
- 1 Bio Orange
- 20-30 Holunderblüten
Anleitung
- Das Wasser mit dem Zucker und der Zitronensäure aufkochen. Ein paar Minuten kochen lassen. Die Zitrone und die Orange in Scheiben schneiden.
- Die gesäuberten Blüten und die Früchte in ein Gefäß schichten. Das Sirup darüber geben und das Gefäß verschließen. An einem dunklen Ort für 3 Tage ziehen lassen. Ab und zu durchrühren. Das Sirup durch ein Mulltuch abseihen. Noch einmal aufkochen. In sterilisierte Flaschen abfüllen und verschließen. Hält sich ein Jahr.

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